Lassen Sie uns über den Falzrand reden!
Ehrliche Materialien, gerade Linien, großzügige Flächen, wenig Fugen, einfache Farben – puristisch gestaltete Badezimmer strahlen Harmonie und Ruhe aus, dafür werden sie von ihren Bewohnern geliebt. Ihre Kraft und Klarheit entspringen der Reduktion auf das Wesentliche, dem Weglassen alles Überflüssigen. Das heißt aber auch, dass die Details an Bedeutung gewinnen, da das Auge im minimalistischen Bad nicht durch Ornamentik und Dekor abgelenkt wird.
Eines dieser Details sind ästhetische, flächenbündige Übergänge zwischen den Materialien, zum Beispiel zwischen Waschtisch und Möbel oder Badewanne und Fliese, Holz oder Naturstein. Höhenunterschiede, Unebenheiten oder große Spaltmaße fallen an diesen Stellen besonders ins Auge, verursachen Unruhe und stören die Harmonie. An dieser feinen Grenze scheidet sich handwerkliche Perfektion von industriellen Standardlösungen.
Aus diesem Grund betreibt der Badspezialist Bette einen enormen Aufwand, um den Falzrand seiner Badelemente so filigran wie möglich zu gestalten. Mit meisterlicher Materialbeherrschung, einer Menge Hitze und viel Druck erreicht das Delbrücker Unternehmen an dieser Stelle feine acht Millimeter – ein Spitzenwert für glasierten Titan-Stahl. Er sorgt dafür, dass sich die Waschtische und exklusive Badewannen des Unternehmens scheinbar nahtlos in die Badarchitektur integrieren und ihre Kanten beim flächenbündigen Einbau nicht oben überstehen.
Angesichts des robusten Ausgangsmaterials ist das kein leichtes Unterfangen. Dazu muss man wissen, dass der Falzrand durch Umbiegen der Außenkanten von Badewanne oder Waschtisch entsteht, das Material dort also mindestens doppelt aufträgt. Das kennt jeder, der schon mal eine Jeans gekürzt und dabei den Saum ein oder zweimal gefaltet und umgenäht hat. Bei der Jeans ist der Effekt gewollt, denn zum einen muss die Unterkante des Hosenbeins robust sein und zum anderen sieht sie sonst offensichtlich gekürzt aus.
Die Außenkanten der Badelemente werden gefalzt, um dem Stahl die Scharfkantigkeit zu nehmen und um diese empfindliche Stelle besser glasieren, sprich mit Glas überziehen zu können. Um dem gefalteten stählernen Rand dann wieder eine schlanke Form abzuringen, wirken 250 Tonnen – das entspricht dem Gewicht von 50 Elefanten – rund 40 Sekunden lang auf das robuste Material ein. Danach wird die sanft gerundete Kante mit ruhiger, geübter Hand mit drei hauchdünnen Schichten einer speziellen Email-Rezeptur glasiert und diese bei 850 Grad mit dem Titan-Stahl-Körper verschmolzen.
Das Ergebnis kann sich im Wortsinne sehen lassen. Dank der grazilen Außenkanten fügen sich die Badelemente von Bette scheinbar nahtlos fließend in ihre Badumgebung ein, der Blick gleitet mühelos über die Flächen, ohne an den Materialübergängen hängen zu bleiben. So gelingen puristische Bäder mit klaren Formen und einem subtil minimalistischen und modernen Look, in denen Körper und Seele entspannen können.